loader

Situationsbedingtes richtiges Verhalten auf Geschäftsreisen ist erlernbar: Eine Sicherheitsschulung für Mitarbeiter kann Leben retten und ist Teil der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.

Einer der wichtigsten Bausteine im Rahmen des „Arbeitgeber Duty of Care“ ist die Sicherheitsschulung und das Sicherheitstraining für reisende Mitarbeiter, allgemeine Sensibilisierungsmaßnahmen, Security Awareness Programme, Aufklärungskampagnen, sowie die Wissensvermittlung von Krisenberatern für das richtige Verhalten in Extremsituationen.

Es ist der Tag im Unternehmen, der niemals kommen sollte: Die eigenen ins Ausland entsendeten Mitarbeiter werden von einem schweren Schicksal getroffen – Erpressung, Kidnapping, Naturkatastrophen, Demonstrationen, Datendiebstahl, Unfälle, interkulturelle Konflikte, Epidemien, Terrorismus. Die Nachrichten berichten täglich von erschütternden Krisenmeldungen. Weltweit wird eine wachsende Bedrohungslage verzeichnet. Zugleich steigt der Kostendruck für Unternehmen stetig an. Dennoch müssen sie Ihrer Fürsorgepflicht nachkommen. Diese beinhaltet unter anderem, dass betroffene Mitarbeiter nachweisbar durch eine professionelle Reisevorbereitung über mögliche Risiken im Zielland aufgeklärt und zu Verhaltensweisen in Gefahrensituationen geschult werden müssen; reisezielspezifische Sicherheitsschulung.

Die Sensibilisierung und Sicherheitsschulung der Mitarbeiter ist in hohem Maße von den Faktoren der Unternehmenskultur abhängig. Vermittelt wird die Unternehmenskultur sehr stark durch die Vorbildwirkung der Führungskräfte sowie der Unternehmensmedien wie Mitarbeiterzeitungen, Intranet und Geschäftsberichte. Durch die Durchführung von Mitarbeiter-Security-Awareness-Kampagnen werden Mitarbeiter für Gefahren und Bedrohungen, auch während eines Auslandseinsatzes, sensibilisiert und ihr Verständnis kontinuierlich geschärft. Sie informieren und schulen die Mitarbeiter über Sicherheitsmaßnahmen und Verhaltensweisen.

Um eine Security-Awareness-Kampagne in einem Unternehmen erfolgreich durchführen zu können, müssen konkrete Schritte im Voraus vorgenommen werden. Eine gut durchdachte Awareness-Kampagne verläuft in der Regel in vier Phasen:

1. Aufmerksamkeit gewinnen
In der ersten Phase soll durch das informieren der Mitarbeiter über die Existenz einer Awareness-Kampagne deren Aufmerksamkeit gewonnen und zur aktiven Mitwirkung motiviert werden.

2. Wissen vermitteln und Einstellungen verändern
Die Hauptphase dient zur Vermittlung von Hintergrundwissen, das für das Verständnis von Sicherheitsmaßnahmen benötigt wird. Ziel ist es, die individuellen Einstellungen und das Verhalten von Mitarbeitern zu verändern. Stichwort: Reisezielspezifische Sicherheitsschulung

3. Verstärkung der Wirkung
In dieser Phase soll die Thematik der Sensibilisierung fest im Bewusstsein der Mitarbeiter verankert werden.

4. Öffentlichkeitsarbeit
Ziel ist es, ein positives Vertrauens-Image zu verbreiten und so die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen an die Risikovorsorge zu dokumentieren.

Die Effektivität einer Reise – Sicherheitsschulung bzw. eines Reise – Sicherheitstraining, allgemeiner Sensibilisierungsmaßnahmen, Security Awareness Programme, Aufklärungskampagnen, sowie die Wissensvermittlung für das richtige Verhalten in Extremsituationen ist enorm abhängig von der Erfahrung der Krisenberater, die die Sicherheitsschulung durchführen sollen.

Es ist sicherlich nicht zielführend die Schulung durch einen „Angelernten“, „Jungsporn“ mit wenig Berufs- und Einsatzerfahrung oder durch Nichtsicherheitsexperten durchführen zu lassen, auch wenn dies von der Kostenseite her zunächst als attraktiv erscheinen mag.

Letztendlich muss sich jeder Arbeitgeber und Verantwortliche die Frage gefallen lassen, was ihm/ihr die Sicherheit bzw. Unversehrtheit der reisenden Mitarbeiter wert ist.

Spätestens wenn etwas auf Reisen passiert und ein Mitarbeiter dabei zu Schaden kommt wird sich der Arbeitgeber bzw. Verantwortliche vielen unangenehmen Fragen gefallen lassen müssen … bis hin zur persönlichen Verantwortung und Haftung; siehe auch UK Corporate Homicide Manslaugther Act.

Sparen Sie nicht am falschen Ende!