Richtiges Verhalten in extremen Gefahrensituationen: Terroranschlag
Gibt es Erfahrungswerte im Zusammenhang mit praxiserprobten Verhaltensmustern, die es einem ermöglichen, einen Terroranschlag zu überleben?
Die Antwort muss lauten: Es gibt keine Musterlösung, die dies garantiert, aber es gibt praxiserprobte Handlungsempfehlungen die helfen können, das Restrisiko zu minimieren.
Zunächst sollte man Panik vermeiden und versuchen sich und seine Angst unter Kontrolle zu bekommen. Dies ist sicherlich einfacher gesagt als getan, nichtsdestotrotz ist dies ein ganz wesentlicher Faktor.
Nur wenn man Ruhe bewahrt, hat man die Möglichkeit, die Krisensituation richtig einschätzen und letztendlich die für die eigene Situation richtigen Maßnahmen einleiten zu können.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, einen Gesamtüberblick über die Gefährdungslage zu erhalten. Woher kommt die Gefahr? Wieviele Gefährder sind es? Wie und womit sind die Angreifer bewaffnet? Wo sind eventuell Fluchtwege oder Verstecke? Und vieles mehr …
Anders als häufig in den Medien dargestellt, ist es nicht zwangsläufig empfehlenswert, sich per se immer tot zu stellen. Dies mag im Einzelfall ein probates Mittel sein, doch sollte immer zunächst die Möglichkeit einer Flucht in Erwägung gezogen werden. Sich vom Gefahrenort zu Entfernen; das sollte die absolute Priorität haben.
Man sollte ferner versuchen nicht unnötig die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Stellen Sie Ihr Mobiltelefon / Smartphone auf lautlos, um nicht durch einen Anruf oder eine Nachricht die Aufmerksamkeit der Angreifer oder der weiteren Umgebung auf sich zu ziehen.
Sollte ein Flucht nicht möglich sein, so sollten Sie sich ein gutes Versteck suchen. Grundsätzlich gilt, ein mittelmäßiges Versteck ist besser als gar kein Versteck. Ein einfacher Grundsatz gilt in diesem Zusammenhang: Sollten Sie aus Ihrem Versteck die Angreifer nicht sehen können, dann können diese Sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht sehen.
Erst wenn Sie in Sicherheit sind oder sich gut versteckt haben, sollten Sie den Notruf wählen und die Polizei verständigen.
Vermeiden Sie es mit Ihrem Smartphone Fotos oder Filme von der Situation vor Ort zu machen, und schicken Sie auch keine Kurznachrichten über Twitter, Facebook & Co.
Spielen Sie nicht den Helden und denken Sie daran, Ihre Eigensicherung und Ihr eigener Schutz hat oberste Priorität.
Sollten Sie sich erfolgreich am Tatort versteckt haben und der Terrorangriff durch die Polizei oder das Militär zu Ende gebracht worden sein, so ist es außerordentlich wichtig, dass sich auch zu diesem Zeitpunkt noch richtig verhalten. Panische oder hektische Bewegungen könnten die Rettungskräfte dazu verleiten, Sie als Terroristen oder Gefährder einzustufen und unter Umständen versehentlich ebenfalls zu bekämpfen. Also ist es wichtig, dass Sie auch zu diesem Zeitpunkt ruhig und besonnen reagieren und den Sicherheitskräften z.B. durch erhobene Arme oder durch eine auf dem Kopf mit den Händen verschränkte Geste signalisieren, dass Sie nichts im Schilde führen und nichts in den Händen halten. Ganz wichtig, stecken Sie Ihr Telefon in die Hosen- oder Jackentasche und nehmen Sie die Hände aus den Taschen heraus.
Leisten Sie den Anweisungen der Sicherheits- und Rettungskräfte ausnahmslos Folge, auch wenn Ihnen die ein oder andere Aufforderung etwas zu tun oder zu unterlassen anfangs nicht schlüssig zu sein scheint.
Die vorgenannten Handlungsempfehlungen sind keine Garantie, dass Ihnen nichts passiert, sie erhöhen allerdings die Wahrscheinlichkeit, lebend aus solch einer Extremsituation herauszukommen.