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Erhöhte Gefahr durch Terroristen in Ägypten

Terroristische Gruppen verbreiten im Mittleren Osten und in Europa seit einiger Zeit Angst und Schrecken. Immer wieder hört man von Anschlägen in verschiedensten Ländern. Wie sieht die aktuelle Lage dazu in Ägypten aus?

Das Auswärtige Amt schreibt dazu aktuell „Es besteht landesweit ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen ausländische Ziele und Staatsbürger richten.“

Seit der Revolution im Jahr 2011 gibt es immer wieder Unruhen im Land

Mit Libyen im Westen und Syrien im Nordosten ist Ägypten zentral gelegen zwischen der Terrororganisation des IS. Außerdem bietet die geographische Lage des Sinai terroristischen Gruppen viel Rückzugsmöglichkeiten. Der Sinai ist geteilt in Nord und Süd Gouvernement, wobei nur der Norden seit dem Sturz des früheren Präsidenten Hosni Mubarak als Hochburg militanter Islamisten wie der Hamas, Al-Quida und anderer Gruppen gilt.

Nach der ägyptischen Revolution 2011 bildete sich in Ägypten eine Dschihad-Gruppe, die sich Ansar Bayt al-Maqdis nannte und von unzufriedenen Beduinen unterstützt wurde. Nach der Absetzung des ersten demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Mursi 2013 erhielt die Gruppe großen Zuwachs und verübte deutlich mehr Angriffe auf Polizeistationen und staatliche Einrichtungen. 2014 verkündete sie, sich dem Islamischen Staat anzuschließen und nannte sich in ISIL-Sinai-Provinz um.

Eine andere aktive Gruppe, der Mudschaheddin-Schura-Rat, führt regelmäßig Anschläge auf Ziele in Israel aus und hat sich ebenfalls dem IS angeschlossen. Attentate auf Erdgaspipelines im Nordosten Ägyptens wurden von der Gruppe Ansar al-Dschihad auf dem Sinai verübt. Sie soll auch für Anschläge auf diverse Sicherheitskräfte in Ägypten verantwortlich sein. Auch anderen kleinen Organisationen wird nachgesagt, an der Planung von Anschlägen in Ägypten beteiligt zu sein.

Was unternimmt Ägypten dagegen?

Die Regierung versucht, ihre Militärposten auf dem Sinai zu verstärken. Mit verschiedenen militärischen Operationen wurde versucht, die terroristischen Gruppen aus dem Nordsinai zu verdrängen. Mit strengeren Grenzkontrollen, Ausgangssperren und der Zerstörung des Tunnelnetzwerkes am Gazastreifen wollte die Regierung wieder Kontrolle über den Sinai erhalten, später folgten Massenverhaftungen.

Das Militär achtet außerdem darauf, dass keine Terroristen in den Süden des Sinais vordringen. Auf den Straßen gibt es unzählige Polizei-Checkpoints, bei denen ID-Karten und Pässe kontrolliert und Fahrzeuge durchsucht werden.

Es werden auch Ideen laut, die beduinische Bevölkerung mit in politische Gespräche zu integrieren und ihnen Möglichkeiten zu bieten, im Sinai Fuß zu fassen. Bisher sind sie z. B. von Grundstückskäufen und Teilhabe im Tourismussektor ausgeschlossen.

Die Touristengebiete am Roten Meer sind von viel Polizeipräsenz, hauptsächlich vor Hotels und Sehenswürdigkeiten, geprägt. Ägypten ist sehr bemüht, die Touristen zu schützen und die Gefahr in den Griff zu bekommen.

Terror und Tourismus

All dies klingt auf jeden Fall sehr ernst und dramatisch. Daher sollten Reisende den Anweisungen des Reiseveranstalters oder Hotelpersonals Folge leisten. Trotz allem sollte man sich bewusst sein, dass die Gefahr vermeintlich gering, aber dennoch da ist. Für die meisten Ägyptenbesucher verläuft der Urlaub vollkommen reibungslos und sie bekommen von all dem nichts mit. Auch der Tourismusminister Zaazou sagt, Aegypten stehe weiterhin fuer ein sicheres Urlaubsland.

Leider kann in der heutigen Zeit aber niemand sagen, wann und wo der nächste Anschlag passieren wird. Insofern ist es wichtiger denn je, dass sich Reisende vorab über die aktuelle Sicherheitslage informieren, in dem sie beispielsweise auf die Homepage des Auswärtiges Amtes schauen oder sich externer Reisesicherheitsspezialisten bedienen.