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Arbeiten und Leben in Ägypten als Deutsche/r: Sicherheitsrisiken und kulturelle Herausforderungen

Arbeiten und Leben in Ägypten als Deutsche/r: Sicherheitsrisiken und kulturelle Herausforderungen

In den letzten Jahren kehren immer mehr Menschen Deutschland den Rücken zu und wandern aus. Die Gründe dafür sind vielseitig; manche sind auf der Suche nach Abenteuer, wollen neue Erfahrungen sammeln und Sprachen lernen, andere zieht es beruflich ins Ausland. Die Zielländer sind völlig unterschiedlich, aber Ägypten steht sehr weit unten auf der Wunschliste der Auswanderer. Nur ca. 1% der Auswanderer zieht es dorthin.

Die meisten Europäer arbeiten und leben entweder in den Touristengebieten des Roten Meeres oder in Kairo. In Kairo gibt es viele international ansässige Firmen, bei denen Deutsche beschäftigt sind. In den Urlaubsregionen arbeiten die Auswanderer meist in Hotels, bei Tauchbasen oder als Reiseleiter.

Arbeiten, Leben und Freizeit

Wenn man in Ägypten arbeitet, braucht man auf jeden Fall eine Arbeitserlaubnis. Dies wird durch die Firma erledigt, bei der man arbeitet. Hat man dies nicht und wird dabei von der Polizei erwischt, muss man mit auf das Polizeirevier und kann im schlimmsten Fall des Landes verwiesen werden.

Meist sind die Arbeitstage länger als in Deutschland, 10 Stunden pro Tag und sechs Tage die Woche sind keine Seltenheit. Dennoch empfinden viele das Leben in Ägypten als angenehmer und weniger stressig. Viele sagen, sie haben auf Grund des Wetters, der vielen Sonnentage und des Meeres mehr Lebensqualität. Man lernt viele Leute aus den verschiedensten Ländern kennen, sieht aber auch sehr viele wieder gehen, was nicht immer leicht ist.

Die meisten Konversationen werden in Englisch gehalten, aber oftmals ist die arabische Sprache hilfreich, wenn man etwas erreichen will. Ob dies im Berufsalltag oder beim Einkaufen auf dem Markt ist, es verschafft mehr Respekt seinem Gegenüber. Männer haben es oft leichter im Beruf, speziell in den höheren Positionen. Als Frau ist es dagegen schwierig, sich durchzusetzen oder Anweisungen zu geben und es dauert lange, akzeptiert zu werden.

Wohnungen gibt es in allen Preisklassen, möbliert und unmöbliert. Je nach Gebiet gibt es Hausmeister oder Sicherheitsleute, die die Wohngegenden observieren und überwachen, so dass man sich gut aufgehoben fühlt. Überall gibt es kleine Läden, in denen man alles findet, was man zum täglichen Leben braucht. Auf den Märkten gibt es Vieles etwas preiswerter, als in den Supermärkten. Nach einer gewissen Zeit in Ägypten vermisst man aber auch ehemals heimische Produkte. Mittlerweile gibt es immer mehr große Supermarktketten, in denen man auch europäische Artikel bekommt. Diese sind allerdings teurer als in Deutschland, da noch eine Einfuhrsteuer erhoben wird.

Viele Wohnungen haben Festnetzanschluss, außerdem gibt es sehr preiswerte SIM Karten zu kaufen. Die Telefon- und Internetgebühren sind sehr gering und erleichtern so den regelmäßigen Kontakt nach Deutschland.

Miteinander und Kulturelles

Die Ägypter sind ein sehr offenes und freundliches Volk und sie erzählen viel. Trotz unterschiedlicher Lebensansichten sollte man respektvoll miteinander umgehen, zuhören, sich integrieren. Sie mögen es sehr, wenn man sich mit ihrem Glauben vertraut macht oder mal eine Moschee besucht. Nicht zu vergessen ist, dass es unendliche viele Moscheen im ganzen Land gibt, aus denen fünfmal am Tag der Muezzin erklingt. Dies ist auch sehr früh am Morgen der Fall, Reisende oder Neuankömmlinge sollten nicht verzweifeln, wenn die Nacht speziell in der Angangszeit, sehr früh vorbei ist.

In Ägypten zu Leben und zu Arbeiten heißt, sich zu integrieren und offen für eine fremde Kultur zu sein; wie bei allem Neuen muss man sich vorher gut informieren. Angst zu haben, ist falsch. Es ist genauso sicher oder unsicher wie anderswo in der Welt.

Dieser Blogbeitrag wurde mit freundlicher Unterstützung einer deutschen Auswanderin für die Homepage HANDBUCH REISESICHERHEIT erstellt, die bereits seit vielen Jahren in Ägypten lebt und arbeitet.