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Low-Profile: Allgemeines Schutzprinzip

Erhöhung der Sicherheit auf Reisen: Low-Profile

Nicht vor allen Risiken kann man sich effektiv schützen. Jedoch helfen einige grundlegenden Verhaltensweisen, die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat oder eines terroristischen Anschlags zu werden, möglichst zu minimieren. In der Praxis haben sich einige Schutzprinzipien durchgesetzt, die Reisenden nachhaltigen Schutz versprechen, und das unkompliziert und kostengünstig. Denn manchmal helfen bereits einfachste Mittel, um die Sicherheit auf Reisen zu erhöhen.

Prinzip „Low-Profile”

Einige Methoden haben sich als sehr hilfreich erwiesen, um nachhaltig zur Sicherheit auf Reisen beizutragen – insbesondere in Hochrisikoländern. Im Bereich des Reisemanagements allseits bekannt, jedoch nur selten berücksichtigt: Low Profile.

Begriffserklärung

Low-Profile (englisch: Geringes / unauffälliges Profil) meint eine möglichst unauffällige Verhaltensweise, um zu vermeiden, in einem fremden Umfeld unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Wird man im Ausland als Fremder erkannt, kann es in manchen Fällen schnell kritisch werden. Denn nicht überall auf der Welt werden Ausländer – insbesondere Europäer – mit offenen Armen empfangen. In einigen Ländern drohen Beleidigungen oder gar tätliche Übergriffe. Doch selbst wenn die Bevölkerung des Reiselandes Ihnen wohlgesinnt ist, bringen sich Personen, die offensichtlich ortsfremd sind, in zusätzliche Gefahr, wenn sie sich als solche zu erkennen geben. Schließlich gelten Europäer und Amerikaner vielerorts als wohlhabend und sind somit beliebte Ziele für Kriminelle.

Mancherorts ist es zwingend notwendig, inkognito zu reisen. Dabei dürfen Sie das Risiko nicht unterschätzen, denn es zählt nicht, was Sie sind, sonders was Sie zu sein scheinen: Ein Externer erkennt nicht auf Anhieb, ob Sie Europäer oder Amerikaner sind. Im Zweifel werden Sie oft über einen Kamm geschert und somit unbewusst zu einem Ziel von Kriminellen oder Terroristen. Wer zum Beispiel in einem weißen Fahrzeug unterwegs ist, könnte offensichtlich zu den Vereinten Nationen gehören – wenn Sie das in einigen Regionen nicht berücksichtigen, werden Sie schnell zu einer wandelnden Zielscheibe. Wer hier nicht aufpasst, begibt sich leicht in große Gefahr.

Ausländer lassen sich meist unschwer erkennen: Die Kleidung, die Sprache, die Umgangsformen – es ist keine leichte Aufgabe, seine Herkunft zu verschleiern. Vor allem in Ländern, deren Kultur große Unterschiede zu unserer aufweist, wird Low Profile zu einer großen Herausforderung. Darum sollte man sich im Vornherein intensive Gedanken darüber machen, wie sich dieses Schutzprinzip möglichst effektiv umsetzen lässt. Eine durchdachte und gründliche Planung ist dabei entscheidend, denn bereits kleinste Detailfehler können dieses Schutzkonzept wirkungslos machen oder gar neue Gefahren heraufbeschwören. Gehen Sie also gewissenhaft vor und achten Sie auf die nationalen und regionalen Besonderheiten Ihres Reiseziels.

Kleidung

Das wohl offensichtlichste Indiz dafür, dass man kein einheimischer Landsmann ist, stellt die Kleidung dar. Vor allem in muslimischen Ländern wird diese Problematik deutlich. Wer als Frau in der Öffentlich kein Kopftuch trägt, fällt in vielen Ländern sofort als Ausländerin auf. Doch auch Männer sollten in einigen Ländern auf knappe Shirts und kurze Hosen verzichten, um nicht unnötige Blicke auf sich zu ziehen. Häufig empfiehlt es sich, seine Klamotten an den traditionellen Kleidungsstil anzupassen, selbst wenn gesetzlich keine bestimmte Kleiderordnung festgelegt ist. So kann das für eine Frau bedeuten, eine Abaya, ein traditionelles Übergewand, oder eine Hidschab, eine Mischung aus Kopftuch und Körperbedeckung, zu tragen. Auch für Männer kann es sinnvoll sein, Jeans und Pulli im Koffer zu lassen und stattdessen ein landestypisches Gewand vorzuziehen. Hierbei sollte man vor allem auf regionale Besonderheiten achten, da es bezüglich der islamischen Kleidung große Unterschiede gibt. Nur so kann man sich vor unangenehmen Situationen schützen und möglichen Belästigungen entgehen.

Nicht selten reichen bereits kleine Details aus, um seine Herkunft zu verraten und aufzufallen: Wer eine deutsche Flagge auf Jacke oder Hose trägt, hat sein Low Profile nicht ganz durchdacht. Auch die beliebten Aufdrucke von britischen oder amerikanischen Fahnen auf T-Shirts und Röcken oder entsprechende Modeaccessoires sind mit großer Vorsicht zu genießen. Kreuze als religiöse Symbole oder modische Motive, als Schmuckstück oder Tattoo sollten in islamischen Ländern wenn möglich vermieden oder verborgen werden. In einigen Staaten dieser Welt könnten Ihnen solche kleinen Fehltritte zu einem großen Verhängnis werden. Auch auf offen sichtbare Markenembleme sollten Sie möglichst verzichten. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um ein Original oder ein Imitat handelt. Wer zum Beispiel mit einem Koffer von Gucci nach Südamerika reist, braucht sich nicht zu wundern, wenn er in das Visier von Kriminellen gerät. Denn die Einladung, dass bei Ihnen etwas zu holen ist, erreicht sicher irgendwann den richtigen Empfänger. Dazu können bereits Logos von Marken zählen, die in Europa eher der Mittelklasse angehören. Auch auffälliger Schmuck signalisiert dem Gegenüber, dass ein Diebstahl oder Raub lohnenswert sein könnte – ganz gleich, ob er tatsächlich wertvoll ist oder nicht.

Unabhängig vom Reiseland gilt besonders für Frauen: Verzichten Sie möglichst auf aufreizende Kleidung. Minirock und High Heels gehören nicht ins Reisegepäck, denn besonders für Kriminelle mit sexuellen Motivationen werden Sie damit äußerst interessant. Noch dazu gilt es auch in vielen nicht-muslimischen Ländern als unschicklich für eine Dame, sich derart anmutig zu kleiden.