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Reiseziel

23.03.2004

Nachhaltige Sicherheitsmaßnahmen bei Reisen

Der Beginn des Irakkrieges vor einem Jahr hat seither weltweit verschiedene Emotionen und Reaktionen hervorgerufen. Große Protestaktionen, sowohl pro als auch contra amerikanisch, fanden in Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika, Mittleren Osten und Nordamerika statt. Auch in Ländern, welche normalerweise eher als offizielle Unterstützer solcher Militäraktionen gelten, fanden große Protestdemonstrationen in der Öffentlichkeit statt.
Der Irakkonflikt bleibt ein sensibles Thema und wird dies noch auf nicht absehbare Zeit sein. Die jüngsten, schrecklichen Ereignisse lassen nicht auf eine Besserung in naher Zukunft schließen. Unabhängig der Tatsache wie man selbst dazu steht, ist es wichtig zu wissen, dass die Aktionen anderer möglicherweise Einfluss auf die eigene Sicherheit haben können. Unsere persönliche Sicherheit kann z.B. durch eine friedliche Demonstration, welche in Gewalt und Eskalation umschlägt, aber auch durch militante Gruppierungen, welche ein Exempel statuieren wollen, beeinträchtigt werden.

Die folgenden Reisetipps wurden unter Berücksichtigung und Bezugnahme auf den Irakkonflikt und dessen weltweite Auswirkungen erstellt:

      1. Machen Sie sich mit dem Reiseziel und Risiken vor Ort bestens vertraut.

Dies umfasst auch die Standard-Präventivmaßnahmen (lokale Kleinkriminalität, Transportmittel, u.a.), sowie alle Probleme in Verbindung mit dem Irakkonflikt. Finden Sie heraus ob Demonstrationen an Ihrem Reiseziel während Ihres Aufenthaltes geplant sind und versuchen Sie, Größe und Umfang zu recherchieren. In vielen Ländern, so auch in den USA und Europa, gibt es Regelmäßigkeiten für Demonstrationen, so dass z.B. größere Veranstaltungen lediglich an Wochenenden stattfinden u.s.w.

      1. Lassen Sie sich in Ihrer zuständigen Botschaft oder Konsulat registrieren.

Viele diplomatische Einrichtungen bieten mittlerweile Registrierungen per Internet online an. Diese können dann bereits vor Abreise einfach und bequem erledigt werden. Fast alle Konsulate und Botschaften bieten ansonsten die telefonische Registrierung.

      1. Begrenzen Sie Ihren Aufenthalt in oder in der Nähe von US-amerikanischen, britischen und israelischen Einrichtungen.

In einigen Regionen der Welt sollten solche Einrichtungen, wenn möglich, komplett gemieden werden. Es sei denn, Ihre berufliche Tätigkeit und/oder ein besonderer Umstand zwingt Sie dazu. Soweit es für Sie möglich ist, sollten Sie auch kein Hotel wählen, welches sich in der Nähe solcher Einrichtungen befindet.

      1. Versuchen Sie ein Low Profile zu behalten.

Tragen Sie keine Kleidung, die sich einer bestimmten Nationalität zuordnen lässt. Dies gilt auch für T-Shirts oder Sweat-Shirts, auf welchen der Namen eines Landes, einer Stadt oder einer Universität steht. Auch das Tragen von Baseball Caps sollte vermieden werden; in einigen Ländern wird dies sofort mit der Zugehörigkeit zu den USA in Verbindung gebracht. Begrenzen Sie den Aufenthalt in öffentlichen Bereichen, auch der Hotel-Lobby, Restaurants, Märkten, touristischen Sehenswürdigkeiten etc. Der Aufenthalt im Restaurant sollte auf das Wesentliche beschränkt werden. Zu Sitzungen und Gesprächen sollten Sie sich auf das Hotelzimmer zurückziehen. Verzichten Sie auch auf übertriebenen Schmuck oder Gegenstände, welche gewöhnliche Kleinkriminelle anziehen.

      1. Vermeiden Sie alle Protestkundgebungen und Demonstrationen.

Obwohl Proteste in vielen Teilen der Welt friedvoll und geordnet durchgeführt werden, so besteht doch immer beim Aufeinandertreffen von Gruppen und Menschen das Risiko einer Eskalation und gewalttätiger Übergriffe. Sollten Sie dennoch von einer Protestkundgebung überrascht werden und sich inmitten dieser wiederfinden, so suchen Sie schnellstmöglich Schutz in öffentlichen Einrichtungen, wie z.B. in einem Hotel, bis der Protestzug vorüber ist.

      1. Diskutieren Sie nicht über Politik und Religion in der Öffentlichkeit.

Auch im Büro oder bei geschäftlichen Treffen sollten Sie das vermeiden, gleichgültig, ob Ihr Gesprächspartner möglicherweise Ihrer Auffassung ist. Sie wissen nicht, ob dieser ehrlich ist und ob Ihnen vielleicht eine dritte Person zuhört. Ansichten können stark voneinander abweichen, auch mit anscheinend oder vermeintlich Gleichgesinnten.

      1. Wählen Sie einen privaten Fahr- und Chauffeurservice.

Dies gilt sowohl für die Fahrt vom Flughafen zum Hotel und zurück, als auch für Ihre lokalen Aktivitäten. Sollten Sie dennoch ein Taxi wählen und der Fahrer Sie in ein Gespräch in Bezug auf den Irakkonflikt oder Religion verwickeln, bleiben Sie diplomatisch und versuchen Sie das Thema zu wechseln. Notfalls hilft die Aussage, dass Sie davon keine oder nur wenig Ahnung haben. Der Einsatz gepanzerter Fahrzeuge in Krisengebieten ist vorteilhaft, macht aber nicht unverwundbar.

      1. Lassen Sie Flugzeuge auf allen Zielflughäfen bewachen.

Corporate Security und Travel Management Abteilungen, welche N-, G- und 4X-registrierte Flugzeuge zum Einsatz bringen (USA, UK, Israel), sollten auf jeden Fall die separate und zusätzliche Bewachung der Flugzeuge auf allen Zielflughäfen in Erwägung ziehen.

      1. Vertrauen Sie Ihrem Instinkt.

Sollten Sie ein ungutes Gefühl in Bezug auf eine Person oder Situation haben, entfernen Sie sich unmittelbar und schnellstmöglich.

      1. Beachten Sie die fünf Regeln der Travel Security.

Sei aufmerksam. Sei ruhig. Sei vorsichtig. Sei anonym. Sei unberechenbar.