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Das Outsourcen von Arbeitsprozessen ist in jeder Branche in aller Munde. Ob einzelne Tätigkeitsfelder oder ganze Geschäftsbereiche: Outsourcing kann in vielen Fällen die Effektivität steigern und Kosten einsparen. Doch beim Thema Reisesicherheit ist es nicht immer ratsam, den einfachsten Weg zu gehen.

Outsourcing von Sicherheitsprozessen – Fluch oder Segen?

Das Auslagern von Unternehmensaufgaben an Dritte kann sinnvoll sein – jedoch nicht immer. Besonders, wenn es um die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter geht, sollte man vorsichtig sein. Outsourcing hat viele Vorteile, das kann nicht bestritten werden: In vielen Fällen können hohe Kosten eingespart werden. Auch ist die Qualität der Leistung bei externen Spezialisten häufig höher als beim Eigenbetrieb. Somit kann Outsourcing bei richtiger Umsetzung die Effizienz von Geschäftsprozessen steigern, indem es die Leistungen optimiert und Ressourcen einspart.

Doch es gibt auch Schattenseiten: Überlässt man wichtige Aufgaben externen Unternehmen, geht damit ein nicht zu vernachlässigender Kompetenzverlust einher. Die absolute Kontrolle und damit die Sicherheit über die qualitative Erfüllung des eigenen Leistungsanspruches legt man somit weitgehend aus der Hand. Auch Haftungsfragen sind nicht immer eindeutig geklärt. Das kann besonders in Angelegenheiten des Sicherheitsmanagements verheerende Folgen haben.

Nicht alle Prozesse sollte man abgeben

Letztendlich muss jedes Unternehmen selbst entscheiden, welche Arbeitsprozesse abgegeben werden sollen, und welche besser nicht. In bestimmten Bereichen zwingen die eigenen Ressourcen und Potentiale jedoch schlichtweg zum Outsourcing: So ist die Informationsbeschaffung über die entsprechenden Reiseländer alleine oft nicht zu bewältigen. Natürlich besteht in manchen Fällen die Möglichkeit, interne Informationsprozesse zu etablieren. Jedoch fehlt hierbei in nahezu jeder Hinsicht die nötige Objektivität und Weitsicht, um die Sicherheitslage eines Landes realitätsgetreu abzubilden und damit eine verlässliche Grundlage für  sicherheitsrelevante Entscheidungen zu schaffen. Die Inanspruchnahme eines externen Dienstleisters scheint hier unumgänglich. Ebenso macht die Auslagerung von Reisedatenbanken Sinn, wenn deren Umfang die eigenen Kapazitäten zu sehr strapazieren oder gar überfordern. Auch Sensibilisierungsmaßnahmen können in manchen Fällen effizienzverbessernd abgegeben werden.

Anders verhält es sich jedoch mit der allgemeinen Förderung eines gesunden Sicherheitsbewusstseins seitens der eigenen Mitarbeiter. Nur wer Sicherheit vorlebt, kann die Sicherheitskultur des Unternehmens effektiv mitgestalten. Hier stößt die Möglichkeit des Outsourcing an seine Grenzen. Deshalb ist die Wahrung eigener Kompetenzen oft einer Auslagerung vorzuziehen, solange diese das eigene Potenzial nicht überreizen und unter Qualitätsaspekten bestehen können. Vor allem kleinere Unternehmen können vieles in die eigene Hand nehmen: Die Bereitstellung von Notfallequipment, Mobiltelefonen oder Notrufnummern sowie die Unterhaltung einer eigenen Reisedatenbank sind nur einige Beispiel, wie der Arbeitgeber mit verhältnismäßig geringem Aufwand selbst tätig werden kann.

Fazit: Kontrolle nie verlieren

Somit ist die Auslagerung von Sicherheitsprozessen grundsätzlich mit Vorsicht zu betrachten:  Die eigene Kontrolle darf nie außer Acht gelassen werden. Nicht zuletzt deshalb ist ein komplettes Outsourcing der Reisesicherheit nahezu unmöglich. Wer die gesamte Kompetenz abgibt, verliert damit schnell die Kontrolle. Die eigenen Prozesse, auch unter Einbeziehung ausgelagerter Anteile, müssen regelmäßig evaluiert und nachgebessert werden, um Schwachstellen frühzeitig erkennen und  rechtzeitig ausbessern zu können. Auch hier ist die Initiative des Unternehmens gefragt.